Herr Kurrus, Herr Mühlethaler, Herr Löhle und Frau Ludewig stellen seit 30 Jahren elektrische Modelleisenbahnen her. Für Mnemopark steigen die vier passionierten Rentner auf die Bühne und starten in eine idealisierte Traumwelt en miniature. Dank eines Bildschirms, einer blue-box und Minikameras sind sie zu sehen inmitten einer weiten Miniaturlandschaft, die sie eigenhändig geschaffen haben. Sie befinden sich auf dem Lande, betreten das Haus ihrer Kindheit und übernachten am Rande der Bahngeleise. Herr Kurrus verliert seine Brille in einem Garten, Herr Löhle filmt einen vorbeifahrenden Zug, Herr Mühlethaler erzählt von seinem ehemaligen Beruf. Das Projekt des Schweizer Künstlers Stefan Kaegi ist zugleich Theaterstück und Film, der live gedreht wird mit Amateurschauspielern, den Mitgliedern eines Vereins für Modelleisenbahnen. Daneben soll es auch als Reflexion zu jenem Kitsch-Image verstanden werden, das der Schweiz “im Normalformat” immer noch am Herzen liegt und das ihr unter anderem den Ruf des ewigen Paradieses eintrug, wie es die Macher von Indianerfilmen so sehr schätzen.