"Memoria" ist ein Multimedia-Stück, das ein Kapitel der jüngeren Geschichte, namentlich die Periode des II. Weltkriegs und Griechenlands während der deutschen Besetzung, aufgreift. Es beschäftigt sich zudem mit dem universalen Aspekt menschlicher Erinnerung an Extremerfahrungen wie Krieg oder Freiheitsverlust.
Im Zentrum von Athen steht das Bürogebäude der griechischen Versicherungsgesellschaft "Ethniki Asfalitiki". Es wurde 1938 gebaut und besitzt in seinen Untergeschossen Zivilschutzräume.
Während der deutschen Besetzung (1941-44) wurde dieses Gebäude in ein Gestapo-Hauptquartier umgewandelt. In den Untergeschossen entstanden Gefängniszellen, in denen Männer, Frauen und Kinder aus Griechenland, England, Italien, Russland sowie des Verrats verdächtigte Deutsche festgehalten wurden. Hier mussten sie Verhöre und Folterungen über sich ergehen lassen, bevor sie in Konzentrationslager abtransportiert, umgebracht oder freilgelassen wurden.
Die Mauern, Eisentüren und Fenster dieser Kerkerzellen sind noch heute von Graffiti übersät, stumm-beredte Zeugen von Kämpfen, Leiden und Prüfungen. Die Zeichnungen, Worte und Sätze, voll von Poesie, Symbolik und Lebensgeist, gemahnen uns an Konflikte in der heutigen Welt, die uns so merkwürdig gleichgültig lassen.
Denise Perdikidis' Tanzstück versucht, dem Wesen dieses Gefängnisses auf den Grund zu gehen. Es enthält Erinnerungen und Erfahrungen ehemaliger Opfer, deren Zeugnisse als Grundlagenmaterial in den Arbeitsprozess miteinbezogen wurden.
Chorégraphie et direction: Denise Perdikidis - Danseurs: Carmen Werner, Debra Greenfield, Gerson - Alexandre, Raquel Marraco, Elisa Morris, Teresa Nieto - Scénographie: Nikos Alexiou - Musique/son: Mariano Diaz - Costumes: Roas Garcia - Lumières: Miguel Angel Camacho - Vidéo: Jean de Boysson - Co-Production: ICE 9 Productions (Marco Meere/Maria Ibarra), Zirodanca et CNNTE
Mit Unterstützung der Stadt Madrid, Ethniki Asfalistiki und Olympic Airways.