Die Bühne sieht aus wie ein Maschinenraum. Dos Konzert beginnt also nicht mit dem Stimmen, sondern mit dem Schmieren der Instrumente. Metall, Rauch und Vibrationen sind die Hauptkomponenten des Theaterkonzerts "Jemand auf der Treppe ?"
Die Installation erinnert an Mauricio Kagels's "Zweimannorchester", nur dass der Komponist Kagel weder Elektrizität, Druckluft noch Explosivstoff verwendete. Zegveld und van der Poll ihrerseits pfeiffen auf Computer und andere "High-Tech" Spielzeuge. Jedes Stück ihrer Ausrüstung ist von einfacher Konstruktion und hat den Charme des Handgemachten. Da gilt für die Krupporgel ebenso wie für die pneumatische Tuba oder den Trillertisch.
Van der Poll bedient als Musiker des Duos die Tasten-, Holzblas- und Saiteninstrumente. Zegveld ist der Maschinist, der Knöpfe drückt, Ventile dreht und Maschinen auf geheimnisvolle Weise zum Stöhnen und Rumpeln bringt. Dennoch beweist auch er in einigen tränenerregenden Duos, etwas ungeschliffen zwar, aber im richtigen Ton, dass er Sensibilität für Musik besitzt.
Die zwei Künstler haben sich die Frage gestellt, wo die Grenzlinie zwischen Theateraufführung und Konzert verläuft. Nun ist diese Frage eigentlich überflüssig, denn alle ihre Konzerte sind gleichzeitig auch Theaterereignisse. Im Fall von "Jemand auf der Treppe ?" geht es vielmehr um die Unterscheidung von Sehen und Hören. Oder die Grundfrage: "Wann brennen Töne an und wann kochen sie über ?" Das musikalische Element mag zuweilen ohrenbetäubend und rudimentär sein. Die Spannung aber bleibt bestehen durch die manchmal hintergründigen Verbindungen von Ursache und Wirkung und den Kontrast zwischen sichtbaren Maschinen und hörbaren menschlichen Manipulationen.
Geeignet auch für Kinder ab zehn Jahren